Was sind die häufigsten Gründe für Unzufriedenheit im Job
Viele von Ihnen kennen das. Man befindet sich in geselliger Runde im Gespräch mit seinen Mitmenschen. Auf einmal stellt Ihnen jemand die Frage: „Sag mal, was machst Du eigentlich beruflich?“ Und da ist es plötzlich wieder, Dieses komische Gefühl in der Magengegend und die Frage aus dem Innern. „Wie soll ich das jetzt erklären?“ Antworten Sie nun ausführlich und voller Stolz, oder antworten Sie kurz und knapp mit einem Gefühl von Scham behaftet.
Überkommt Sie dieses komische Bauchgefühl, wenn Sie darüber reden, was Sie tun?
Sie sind nicht allein
Das eine kann ich Ihnen versichern. Mit diesem komischen Bauchgefühl stehen Sie nicht allein da. Man sollte es kaum für möglich halten, fast die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland sind unzufrieden in Ihrem Job. Aber wenn das so ist, warum ändern die betroffenen Arbeitnehmer das nicht einfach?
Nun ein Jobwechsel ist für viele nicht einfach. Da gibt es viel Gründe. Trägheit, Angst, Sicherheitsbedenken und viele Gründe mehr. Der Verantwortungsbewusste Familienvater bei dem die Sicherheit des Jobs ganz oben steht. Die Mutter die nach der Babyphase in ihren alten Job zurückgekommen ist. Sie fühlt sich Ihrem Arbeitgeber loyal verpflichtet. Die Gründe warum Menschen in ihrem unbeliebten Job bleiben sind so vielfältig wie die betroffenen Menschen selbst.
Die Lebensarbeitszeit
Nehmen wir einmal an Sie arbeiten 8 Stunden pro Tag an 220 Arbeitstagen im Jahr Das sind pro Jahr 1760 Stunden. Das sind für ein ganzes Arbeitsleben von 45 Jahren, 79.200 Stunden, die Sie leisten. Natürlich ohne Überstunden. Was ist das nun für ein Gefühl wen Sie sich vor Augen führen, dass vielleicht noch 20 Jahre vor Ihnen liegen. Sie also noch 35.200 Stunden arbeiten müssen. Wie würden Sie nun dieses Gefühl, das Sie beim Lesen dieser Zahlen überkommt, beschreiben. Denn, da Sie diesen Artikel lesen, gehe ich davon aus das in ihrem Arbeitsleben nicht alles so läuft wie sie es sich erhofft haben. Welche Gründe sind es bei Ihnen, weshalb Sie unzufrieden sind in ihrem Job. Ich habe Ihnen hier einmal einige Gründe für Unzufriedenheit im Job aufgelistet:
1. die Sinnfrage
Die Arbeit macht keinen Sinn mehr für sie. Das kann mit Ihren Aufgaben zusammenhängen oder aber auch das, wofür Ihr Arbeitgeber steht. Wir alle wollen doch tief in uns wissen, wofür wir da sind. Und die meisten von uns möchten einen positiven Sinn sehen in dem was sie tun.
2. Arbeitsverdichtung
Die Realität in vielen Firmen ist nun mal: mehr arbeiten mit weniger Menschen für das gleiche Geld.
3. wenig Zeit
Die Zyklen zum Erledigen der aufgetragenen Arbeiten werden immer kürzer Die von den Kunden gesetzten Deadlines werden immer kürzer. Auftragsänderungen kommen während der Abarbeitung immer häufiger. Dann geht auch noch eine Maschine kaputt. Zeit ist Geld und die Uhr tickt.
4. die Menschen drumherum
Wir wissen alle wie wichtig die Menschen in unserem Umfeld sind, mit denen wir die meiste Zeit verbringen. Bei dem großen Anteil, den die Arbeitszeit an unserem Leben hat, spielen die Kollegen neben der Familie ebenfalls eine entscheidende Rolle. Und sicherlich auch die Kunden, mit denen wir tagaus tagein zu tun haben.
5. mangelndes Interesse
Der Bereich, in dem ihre Firma tätig ist, interessiert Sie nicht wirklich. Mal angenommen sie sind Sachbearbeiter in einer Möbelfabrik, sie interessieren sich aber brennend für Automobile. Die Arbeit im Büro mag zwar ähnlich sein, das Thema ist aber ein völlig anderes.
6. die Werte passen nicht
Wichtig sind im Job auch die Firmenwerte. Wie tritt „meine Firma“ nach Außen auf und wie geht der Chef mit seinen Mitarbeitern um? Passen die Werte der Firma zu ihren eigenen Werten. Stimmen diese in den meisten Fällen nicht überein, dann läuft es hier nicht rund.
7. keine Entscheidungsfreiheit
Immer nur Ausführender oder Befehlsempfänger zu sein führt unweigerlich zum Dienst nach Vorschrift. Aufträge abarbeiten, statt Ideen einzubringen. Wer seinen Kopf nicht zum Mitdenken benutzen darf, stumpft irgendwann ab.
8. Selbstverwirklichung
Im Grunde ist es doch das, wonach wir alle streben: uns selbst verwirklichen. Die meisten jedoch können das in ihrem Job leider nicht.
9. Anerkennung
In vielen Firmen gilt heute leider immer noch der Grundsatz: „Nicht getadelt ist genug gelobt.“ Aber sind wir einmal ehrlich. Gut, fühlt sich anders an.
10. zeitliche Abhängigkeit
Wo trifft man wann die meisten unglücklichen Menschen an? Natürlich Montag morgens um 8:00 Uhr in einem beliebigen Büro.
Weiteres Beispiel: kein Tag wird so gefeiert, wie der Freitag (Freitag ist Freutag) und die Countdowns gehen schon am Mittwoch los.
11. örtliche Abhängigkeit
5 Tage die Woche eine Stunde pendeln, um zu Arbeit zu kommen? Eine Stunde, um nach Hause zu kommen. Warum nicht von zu Hause arbeiten? Hier hat die Coronapandemie im letzten Jahr einiges bewirkt. Bleibt aber abzuwarten wie viele Chefs im Anschluss an die Corona Pandemie wieder auf eine Anwesendheitspflicht im Büro bestehen. Sicher hat hier ein Umdenken in vielen Firmen stattgefunden. Aber sicher nicht in allen. Vielleicht sind Sie wegen ihres Jobs auch viel unterwegs (Außendienst) oder mussten sogar umziehen und Sie sehen ihre Familie nur am Wochenende.
12. Work-Life Balance in Schieflage
Wenn Beruf und Leben einfach nicht zusammenpassen. Frischluftfanatiker und Bewegungsjunkies sind im Büro schlecht aufgehoben. Wenn die Familie am wichtigsten ist, dann passt ein Job, im Außendienst, bei dem man viel Reisen muss, eher weniger.
13. Stärken kommen nicht zum Zuge
In unserer heutigen Zeit werden wir oftmals mehr mit unseren Schwächen konfrontiert, als das unsere Stärken abgerufen oder gar gefördert werden. Introvertierte Menschen hören oft, sie sollen „aus sich rausgehen“. Blöd, nur dass das nicht zu ihren Stärken gehört. Aber Zuhören, komplexe Zusammenhänge verstehen, lösungsorientiert arbeiten. Die Kreativität und Zuverlässigkeit von diesen Menschen werden verschenkt, wenn sie unerkannt bleiben.
Die eigenen Stärken zu kennen und zu stärken ist wichtig für unseren Selbstwert. Wir alle fühlen uns so viel besser, wenn wir etwas tun, was wir gut können, anstatt uns mit etwas durch zu mogeln, was unglaublich viel Mühe und Energie kostet. Mit unseren Stärken können wir leicht glänzen.
14. zu wenig Geld
Hierzu muss ich nichts schreiben …
15. Einsamkeit
Mit den falschen Menschen zusammenarbeiten ist nicht schön, allein arbeiten aber auch nicht. Das kann Freiberufler (Freelancer), oder Soloselbstständige (Solopreneure), betreffen aber auch Angestellte, die aus welchen Gründen auch immer, als Einzelkämpfer unterwegs sind, dies eigentlich gar nicht wollen.
Manchmal machen auch zwischenmenschliche Differenzen einsam oder eine viel zu hohe Arbeitslast. Denn wer den Kopf nicht mehr aus dem Berg voll Arbeit heben kann, kommt gar nicht zum Kontakt mit seinen Kollegen.
16. Langweilig
Thema Boreout, das Gegenstück zum Burnout. Schlicht „lange Weile“, kann ganz schön nerven. Auch nix tun macht müde.
17. schlecht für die Gesundheit
Es gibt leider auch immer noch viele Arbeiten, die für unsere Gesundheit nicht sehr förderlich sind, weil mit gesundheitsschädlichen Stoffen hantiert wird. Doch es muss gar nicht so extrem sein, auch dauerhaft schlechte Körperhaltungen durch ergonomisch schlecht gestaltete Arbeitsplätze tun nicht gut und führen zu Frust und Krankheit mit häufigen Fehlzeiten.
Sie haben noch weitere Punkte, die in meiner Auflistung fehlen? Prima, dann freue ich mich über Ihre Nachricht oder einen Kommentar von ihnen.
Wie können Sie nun ihre Unzufriedenheit nutzen?
Ist ja toll, jetzt weiß ich was die Gründe für meine Unzufriedenheit sind. Und was bringt mir das jetzt?
Das verrate ich ihnen gern
Wenn Sie nicht wissen, wo Sie hinmöchten, so wissen Sie ganz sicher, was Sie nicht mehr möchten. Die Antwort auf ihre Frage ist so naheliegend und doch so weit weg. Fragen Sie sich also: „Was möchte ich nicht mehr?“
Sie können die Punkte dieses Artikels als Inspiration nutzen, doch vielleicht sind es bei Ihnen auch ganz andere Punkte. (Falls das so ist, schreibe sie mir gern in die Kommentare.)
Wie können Sie nun Ihre Situation verbessern?
Ist es nicht eine unglaubliche Verschwendung, so viel ihrer kostbaren Zeit in etwas zu investieren, dass Ihnen so nicht guttut?
Wir leben heute in einer Zeit, in der wir nicht mehr gezwungen sind, die Arbeit zu tun, die uns krank macht oder die uns unsere Kraft und Energie raubt.
Wenn sie also die Punkte kennen, die Sie nicht möchten, können Sie daraus die Punkte ableiten, was Sie stattdessen möchten und ihren ersten Schritt planen. Weitere Ideen werden folgen, sobald sie sich auf den Weg gemacht haben.
Denn es ist wichtig, dass Sie sich auf den Weg machen, weil
Ihr Leben zu kurz ist, um Zeit mit Dingen zu verbringen, die nicht zu Ihnen passen.
Ist es Arbeit? Oh Ja! Es ist nicht einfach die eigene Komfortzone zu verlassen. Stellen Sie Ist-Situation in 5 oder in 10 Jahren vor, wenn sich nichts ändert. Wenn Sie nichts ändern.
Und jetzt stellen Sie sich vor, sie machen etwas, was sie erfüllt, was ihnen Spaß macht, etwas, das für Sie einen Sinn ergibt. Das muss nicht ausschließlich ihr Job sein.
Manchmal ist es eine gelungene Kombination aus Beruf und Freizeit, die wie für Sie gemacht ist. Finden Sie für sich heraus, was Sie wirklich möchten.
Machen Sie sich auf Ihren eigenen Weg. Sie müssen keine großen Sprünge machen. Gehen Sie jeden Schritt, auch wenn er noch so klein ist, aber gehen Sie ihn jeden Tag.
Jeder Weg, egal wie lang und wie schwer, beginnt immer mit dem ersten Schritt.