Archiv der Kategorie: Gesundheit

Wie Sie die richtige Work-Life-Balance finden

Unser beruflicher Alltag ist von vielen Dingen geprägt. Meetings, Termine, Abgabefristen, Entscheidungen und Staus auf der Autobahn, eben die ganz alltägliche Hektik zwischen Beruf, Kollegen, Freizeit und Familie. Aber kaum etwas ist so belastend für uns und unsere Gesundheit, wie der ständige Leistungsdruck, mit dem wir im beruflichen Alltag ausgesetzt sind. Das führt oftmals dazu, dass wir selbst nach Feierabend nicht abschalten und entspannen können. Die Hektik des Jobs bleibt unser ständiger Begleiter. Psychosomatische Erkrankungen wie Depressionen oder Burn-out stellen meist den fatalen Tiefpunkt einer solchen Abwärtsspirale dar. Doch was hat nun die Work-Life-Balance mit all diesen Problemen im beruflichen Alltag zu tun?

Was ist Work-Life-Balance?

Hektik und Stress, die ständigen Begleiter in unserem modernen Leben. Ob im Beruf oder in der Freizeit, alles muss immer schnell gehen. An sich ist das kein Problem. Denn niemand möchte auf seine Ziele ewig lange hinarbeiten. Doch Stress und Hektik können nachhaltig unsere Gesundheit schädigen. Besonders dann, wenn es Ihnen nicht gelingt, den beruflichen Stress auch in Ihrer Freizeit abstellen zu können. Das Prinzip der Work-Life-Balance beruht nämlich genau diesem Grundsatz.
Work-Life-Balance ist:

  • Ein sehr altes Prinzip, das in vielen Kulturen der Welt Anwendung findet.
  • Ein Konzept, das jedem ein glückliches und gesundes Leben ermöglichen soll.
  • Eine praktisch anwendbare Möglichkeit, die Systeme, in denen wir leben, nämlich Beruf, Familie, Freizeit, gleichberechtigt in Balance zu bringen. Diese Balance ist Basis für ein gesundes und glückliches Leben. Belastung und Entspannung werden mit unserem Alltag in Einklang gebracht

Die Work-Life-Balance ist die Balance zwischen Freizeit und Beruf. Es geht dabei einen gesunden Mittelweg zwischen Leistungsdruck und Entspannungsphasen zu finden, damit Körper und Geist die Möglichkeit haben, sich nach einem stressigen Tag zu regenerieren und neue Kraft für unsere nächsten Aufgaben im Alltag zu sammeln.

Das Prinzip der Work-Life-Balance:

  • Ist keine Erfindung der modernen Zeit!
  • Ist fester Bestandteil vieler fernöstlicher Lebensphilosophien

Mit dem Begriff Work-Life-Balance wird eine Lebensart bezeichnet, welcher in vielen Kulturen schon seit Langem große Bedeutung zugemessen wird. Es geht um Entspannung und bewusste Ruhemomente, um die Möglichkeit neue Kraft zu tanken, damit Sie ihre selbst gesetzte Ziele erfolgreich umsetzen können. Kurz gesagt, es geht um die perfekte Balance zwischen Belastungen und Entspannung, also eine harmonische Verbindung von Beruf und Freizeit.

Doch wie genau funktioniert Work-Life-Balance?

Ziel der Work-Life-Balance ist es, alle negativen Faktoren unseres Alltags mit positiven Aspekten auszubalancieren. Es geht nicht darum, den Stress gänzlich zu eliminieren, sondern vielmehr darum, ein gesundes Gleichgewicht aus negativen und positiven Alltagseinflüssen zu ermöglichen.

Beispiele für eine mangelnde Work-Life-Balance sind sicherlich vielen von Ihnen geläufig. Der Chef hat im Laufe des Tages immer mehr Arbeit auf den Schreibtisch gelegt. Selbst nach Feierabend sind Sie so immer noch mit den Gedanken bei der Arbeit. Ihre Familie, Ihr Partner*in, spüren ihre geistige Abwesenheit und leiden ebenfalls. Die Arbeit wird allmählich zum einzigen Lebensmittelpunkt. Der Alltag ist auf Dauer emotional und körperlich kaum mehr auszuhalten. Spätestens wenn ein erholsamer Schlaf nur noch schwer möglich ist, wird diese mangelnde Work-Life-Balance zu einem echten Gesundheitsrisiko. Eine mögliche Folge eines solchen Ungleichgewichts ist beispielsweise das bekannte Burn-out Syndrom.

Doch so weit muss es erst gar nicht kommen. Mit einfachen Tricks lässt sich nach einem stressigen Arbeitstag bewusst eine Entspannungsphase einleiten. Zum Beispiel könnte Sie ein wenig Sport nach dem Büro schon der erste Schritt hin zur Entspannung sein.

Überlegen Sie sich kleine Rituale oder Zeitpläne, die ihnen vorgeben, wann sie arbeiteten und wann Sie sich bewusst entspannen können. Das hilft Ihnen dabei, das Gleichgewicht zwischen Leistung und Entspannung wieder herzustellen.

Das Prinzip der Work-Life-Balance ist also denkbar einfach. Es geht darum, mithilfe eines guten Zeitmanagements Ihren Tag so zu strukturieren, dass Sie einerseits ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen können, andererseits dem Körper wie auch dem Geist die nötige Ruhe zu geben, um neue Kraft zu tanken.

So wird Ihr Alltag wieder leichter!

Da Theorie und Praxis bekanntlich oftmals weit auseinanderliegen, natürlich auch im Hinblick auf eine gute Work-Life-Balance, möchte ich ihnen ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg geben, damit Sie ihren Alltag endlich optimal ins Gleichgewicht bringen können. Schaffen Sie mit den folgenden Tipps einfach ihre persönliche Work-Life-Balance und das unabhängig davon, ob ihr Alltag nun von hektischen Geschäften, lebhaften Kindern oder alltäglichen Sorgen dominiert wird.

Durch klare Ziele den Stress reduzieren.

Einer der wichtigsten Tipps für den Alltag ist denkbar einfach und schon Kindern geläufig. Es geht darum, sich klare Leistungsziele zu setzen und diese klar zu definieren. Wann möchte man in welchem Zeitraum welche Leistung erfüllen? Weiß man zum Beispiel, dass ein bestimmtes Projekt binnen zwei Wochen erledigt sein muss, so sollte man sich die einzelnen zu erledigenden Aufgaben so gliedern, dass man jeden Tag ein wenig davon schafft. So reduziert sich der Stress ganz einfach, da man exakt weiß, an welchem Tag man welche Aufgaben erfüllen muss, um an Ende das Leistungsziel fristgerecht zu erreichen.

Erst die Arbeit dann das Vergnügen! Schwere Aufgaben immer zuerst erledigen!

Ein wichtiger Tipp für einen stressfreien Alltag und eine gute Work-Life-Balance ist etwas, dass vielleicht schon ihre Eltern gepredigt haben. Erledigen Sie die unangenehmen Aufgaben zuerst. Sind diese erledigt, fühlt sich die restlichen Aufgaben des Tages kinderleicht an. So erfüllt man seine täglichen Aufgaben und hat dabei noch ein gutes Gefühl, da die unangenehmen Aufgaben ja bereits erledigt sind. Jetzt kann es nur noch leichter, schneller und angenehmer gehen.

Flexibel Arbeiten und Blockaden somit umgehen!

Wenn das mit den unangenehmen Arbeiten zuerst nicht so richtig klappen will und sich eine regelrechte Blockade bei Ihnen einstellt, dann sollten Sie jedoch nicht mit Gewalt versuchen, diese Blockade zu durchbrechen. Man muss nicht immer den direkten Weg gehen.

Will die aufgetragene Arbeit nicht klappen, dann kann es Ihnen helfen, einfach diese Aufgabe zur Seite zu legen und eine andere Arbeit vorzuziehen. So motivieren Sie sich anhand der Leistungserfolge selbst. Der selbst aufgebaute Leistungsdruck schwindet. Oftmals verschwindet so das ursprüngliche Problem von allein und was zuvor unmöglich wirkte, geht nun fast von allein.

Effizientes Arbeiten ganz ohne Leerlauf oder Zeitverschwendung

Ein häufiges Problem unserer modernen, stressigen Zeit sind unnötige Leerlaufphasen und die darauffolgenden Stressspitzen. Diese schaden unserer Produktivität und zerren an unseren Nerven. Das lässt sich jedoch leicht vermeiden. Mit einem klaren und strukturierten Zeitplan für sich wiederholende Tätigkeiten, der keine unnötigen Arbeitswege enthält und somit vermeidbar macht, der wichtige Arbeitsschritte kombiniert. Das lässt unnötigen Stress schwinden und effizientes Arbeiten entstehen. Ihre Motivation steigt. Wer effizient arbeitet, der arbeitet meist auch motivierter und somit mit mehr Freude. Einfach die unnötigen Wartezeiten reduzieren. Doppelte Wege zusammenfassen und den Zeitplan etwas optimieren. Dadurch fällt Ihnen selbst der stressigste Arbeitstag ein klein wenig leichter.

Bewusst eine Pause genießen, ohne Stress und Hektik.

Wichtig sind jedoch auch die Ruhephasen während der Arbeit. Was Arbeitswissenschaftler seit Langem wissen, ist, dass kurze Pause erholungswirksamer sind als lange Pausen. Deshalb machen Sie, sofern es Ihnen möglich ist, als 60 – 90 Minuten eine kleine Pause von 5 Minuten. Aber sorgen Sie dafür, dass Sie einen Belastungswechsel haben. Falls Sie am Computer arbeiten, verlassen Sie ihren Arbeitsplatz, aber schauen Sie bitte nicht während der kurzen Pause auf ihr Handy. Dem Fabrikarbeiter, der an der Maschine sei es hingegen erlaubt, sofern es nicht gegen gültige Vorschriften verstößt.

Wer seine Mittagspause am Arbeitsplatz zwischen Terminplanung und Telefonstress verbringt, der kann nicht zur Ruhe kommen. Eine bewusste Pause ist wichtig, um wieder Energie für die noch anstehenden Arbeiten zu bekommen. Verlassen Sie deshalb Ihren Arbeitsplatz. Gehen Sie in die frische Luft, oder entspannen Sie einfach ein paar Minuten bei einem gesunden Mittagsessen. Einfach den Stress des Vormittags für ein paar Minuten vergessen. Bewusst erlebte Pausen ohne Stress und Hektik tun gut und sorgen dafür, dass der restliche Arbeitstag ein wenig leichter wird.

Feierabend ist Feierabend!

Doch die vielen Tipps für Ihren beruflichen Alltag bringen wenig, wenn Sie den ganzen Stress und die Hektik mit in den Feierabend nehmen. Egal ob die Familie wartet oder ihre Freunde. Wenn Sie nach Feierabend mit dem Kopf noch immer bei der Arbeit sind, werden Sie nicht richtig entspannen können. Es gilt also, die Arbeit sein zu lassen und sich bewusst auf die Freizeit zu fokussieren. Nur so schafft Sie die perfekte Balance zwischen Beruf und Freizeit. Also schalten Sie nach der Arbeit ab, lassen den Job beim Arbeitgeber und widmen sich bewusst ihren Hobbys, Freunden, der Familie oder schlicht weg einem entspannten Feierabend in den eigenen vier Wänden!

Welche Vorteile bringt die Work-Life-Balance für sie?

Eine gute Work-Life-Balance ist nichts, wofür Sie viel Geld ausgeben müssen. Natürlich gibt es zahlreiche Seminare und Schulungen, die Ihnen dieses Prinzip des Gleichgewichts im Alltag vermitteln wollen. Doch grundsätzlich braucht Sie all das nicht, wenn Sie die folgenden Dinge beachten.

  • Was möchte ich erreichen?
  • Welche Dinge in meinem Alltag machen mich glücklich?
  • Welche Dinge in meinem Alltag machen mich unglücklich und warum?
  • Wie kann ich die Negativen Faktoren in meinem Alltag abschaffen?

Denn so kompliziert und komplex die Work-Life-Balance manchmal beschrieben wird, ist sie nicht. Wenn Sie diese vier einfachen Fragen ernsthaft beantworteten und darauf basierend ihren Alltag neu strukturieren, werden Sie erkennen, wie positiv eine ausgewogene Balance aus Verpflichtungen und Erholung auf Job, Unternehmen und Ihren Alltag wirken kann.

Stress und Hektik gehören zu unserem modernen Leben dazu. Egal ob Unternehmer, Angestellter, alleinerziehende Vater, Mutter oder viel beschäftigter Entrepreneur. Wir alle haben Aufgaben und Pflichten, die es wahrzunehmen gilt. Doch abseits all unserer Verantwortung sollte Sie eben auch ab und an entspannen und abschalten. Hobbys, Familie und Freunde und Augenblicke der Erholung sind wichtig, um die perfekte Work-Life-Balance für sich zu finden und für sich zu nutzen. Denn mit der perfekten Work-Life-Balance lebt Sie nicht nur zufriedener und entspannter, nein Sie leben eben auch gesünder!

Boreout im Job. Was ist das?

Als Boreout-Syndrom wird ein Zustand ausgesprochener Unterforderung im Arbeitsleben bezeichnet, der bislang eher in den Medien als im wissenschaftlichen Bereich unter dem Aspekt eines Krankheitsbildes diskutiert wird.

Boreout, das klingt nach Frust im Job. Nach krankmachender Unterforderung durch den Chef und Arbeitgeber, die uns die Anwesenheitspflicht auferlegen, aber gleichzeitig nicht für die nötige Anforderung durch herausfordernde Aufgaben und Abwechslung im Joballtag sorgen.

Der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zufolge werden mehr als 5 Prozent aller Arbeitnehmer im Job mengenmäßig und 13 Prozent fachlich von chronischer Langeweile geplagt.

Boreout wird auch als paralleles Gegenstück des Burnout-Syndroms charakterisiert, das selbst im Burnout münden kann.

Boreout-Syndrom erkennen

Langeweile im Job kann krank machen. Viele Arbeitnehmer klagen darüber, dass sie keiner sinnvollen Beschäftigung nachgehen, nur noch Dienst nach Vorschrift schieben. Seit die Autoren Philippe Rothlin und Peter Werder das Buch „Diagnose Boreout. Warum Unterforderung im Job krank macht“ Redline Wirtschaftsverlag, ISBN-13: 978-3636014627, Amazon, Broschiert 2,28 €. zum Thema: „Unzufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsplatz infolge von Langeweile“, im Jahr 2007 vorstellten, hat das Problem einen Namen. Boreout. Ein tolles Wort und der perfekte Kontrast zum Ausbrennen im Job, dem „Burnout-Syndrom“.

Was aber tun, wenn Sie sich wirklich jeden Tag zur Arbeit quälen? Beobachten Sie zum Beispiel folgende Symptome bei sich?

  • Antriebslosigkeit
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung
  • Müdigkeit
  • Lustlosigkeit
  • Orientierungslosigkeit
  • Ziellosigkeit
  • Gereiztheit
  • Tinnitus
  • Schwindel
  • Unzufriedenheit
  • Verzweiflung

Solche Symptome sollte niemand auf die leichte Schulter nehmen. Kommen zum Verlust der Lebensfreude noch körperliche Beschwerden wie Infektionsanfälligkeit, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden hinzu, kann das durchaus ein Warnzeichen sein. Nicht unbedingt jedes Mal für ein Boreout-Syndrom, aber sicher dafür, dass Sie Ihr Job krank macht. Dagegen sollten Sie unbedingt etwas tun.

Treten derlei Warnzeichen und Symptome bei Ihnen schon über einen längeren Zeitraum auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Solche Warnsignale können auch Anzeichen einer Depressiven Verstimmung oder sogar einer Depression sein. In diesem Fall können auch neue Arbeitsinhalte das Problem nicht beseitigen. Hier hilft dann nur eine Therapie.

Boreout Ursachen

Zu den häufigsten Ursachen für Langeweile und Unterforderung am Arbeitsplatz gehören falsche oder fehlende Aufgaben und fehlende Motivation mangels sinnstiftender Beschäftigung. Beispiele sind: Akten sortieren, Dokumente überarbeiten, E-Mails einsortieren – Arbeit die schnell unterfordert und die Betroffenen langweilt.

Bleiben Wertschätzung und Feedback durch Vorgesetzte und Kollegen ebenfalls aus, entsteht daraus schnell eine Abwärtsspirale. So vernachlässigte Mitarbeiter leiden zunehmend unter einem mangelnden Selbstwertgefühl, durch monotone Arbeit und mangelnde Abwechslung oder Herausforderungen im Job.

Aus diesem Paket von chronischer Unterforderung, nachlassendem Engagement und Monotonie kann leicht diese Abwärtsspirale entstehen. Wer immer wieder Langeweile im Job empfindet, wird darüber frustriert, verliert das Interesse an seiner Arbeit. Er leistet weniger, was über kurz oder lang auch seinen Vorgesetzten auffällt. Die Folgen: Sie setzen den Mitarbeiter noch seltener ein. Geben Ihm noch weniger fordernde Beschäftigung. Die Langeweile steigt weiter. Die Abwärtsspirale nimmt Fahrt auf.

Boreout: Ein erfundenes Phänomen?

Schon seit Jahren geistert der Begriff „Boreout“ durch die Arbeitswelt. Der Befund: krankmachende Unterforderung durch Langeweile im Job.

Das klingt dramatisch. Langeweile und Leerlaufphasen im Job kennt schließlich jeder. Boreout aber beschreibt einen dauerhaften Zustand, der über Wochen, Monate, oder sogar Jahre anhält. Angesichts dessen muss man sich fragen: Beklagen wir nur ein Symptom oder eine Ursache?

Betroffene empfinden sich oft als überqualifiziert, unterschätzt und unterfordert. Sie bedauern die verschwendete Zeit im falschen Job. Eine „Alles-Scheiße-außer-ich“ Einstellung entsteht.

Was Betroffene alles tun

Der Literatur zum Thema „Boreout“ zufolge wenden gelangweilte Arbeitnehmer regelmäßig verschiedene Strategien an, um in Ihrem Job trotzdem beschäftigt auszusehen. Dabei geht es ihnen oftmals darum, keine zusätzliche Arbeit zu bekommen oder noch mehr freie Zeit für die eigenen Interessen zu bekommen, aber gleichzeitig nicht negativ am Arbeitsplatz aufzufallen. Erreicht wird das zum Beispiel durch die folgenden Boreout-Strategien:

Die Arbeit in die Länge ziehen
Der Mitarbeiter hat eine Aufgabe, die in überschaubarer Zeit zu erledigen ist. Dennoch wird sie gnadenlos gestreckt, um weitere langweilige Aufgaben zu verhindern.

Die Arbeit schnell beenden
Auch das Gegenteil ist möglich. Der Mitarbeiter hat eine Aufgabe und erledigt sie zügig. Allerdings wird das dem Chef nicht gemeldet, sodass der Mitarbeiter jetzt Zeit hat, sich seinen eigenen Interessen zu widmen.

Die Arbeit komplett ignorieren,
Wenn ein Mitarbeiter trotz diverser Anfragen beim Chef keine sinnvollen Aufgaben erhält und er dann offensiv, z.B. im Internet surft, Bücher liest oder sich offen ersichtlich nicht um die Arbeitsbelange kümmert.

An den hier genannten Boreout-Strategien lässt sich auch etwas anderes erkennen: Wirklich gelangweilt sind Betroffenen nicht. Im Gegenteil: Sie sind sehr kreativ, die Langeweile im Job für Ihre Zwecke zu nutzen. Echter Leerlauf jedenfalls sieht anders aus.

Was tun gegen Boreout?

Im Gegensatz zu den Überforderten, deren Job sie auspresst wie eine Zitrone, können Unterforderte an ihrer Misere leicht etwas ändern. Dazu müssen sie aber aktiv werden, indem sie zum Beispiel für neue Gestaltungsspielräume im Job kämpfen oder den Job wechseln.

Wer Leerlauf hat und sich langweilt, kann das beklagen, oder aber versuchen neue Projekte anzuschieben, die seinem Unternehmen (und ihm selbst) Vorteile bringen. Die Zeit dafür ist da, sonst gäbe es keine Langeweile. Niemand ist dazu verdammt, den ganzen Tag Däumchen zu drehen und Solitaire zu spielen.

Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten. Sie könnten beispielsweise auf Ihre beruflichen Perspektiven zu sprechen kommen. Holen Sie dazu die Rückmeldung Ihres Vorgesetzten ein: War er mit Ihren Leistungen und Ihrer Entwicklung zufrieden? Seine Anerkennung ist die beste Basis, um Ihm Vorschläge für die Übernahme neuer Aufgaben zu unterbreiten.

Sie sollten positive, mentale Herausforderungen und das Gespräch mit dem Chef suchen. Erst recht, wenn Sie mit Ihren bisherigen Arbeiten nicht ausgelastet waren. Dabei haben Sie vor allem zwei Optionen:

Neue Aufgaben (Job Enlargement)

Bei einer Ausweitung Ihrer bisherigen Tätigkeit werden zusätzliche Aufgaben übertragen, die etwa dem gleichen Anforderungsniveau entsprechen wie bisherigen Tätigkeiten. Da es sich hier de facto um „mehr Arbeit“ handelt, sollten Sie gleich noch eine Gehaltserhöhung aushandeln.

Mehr Verantwortung (Job Enrichment)

Hierbei werden immer anspruchsvollere Aufgaben übertragen, um Ihre Potenziale besser zu entwickeln und zu nutzen. Beim Job Enrichment wächst nicht die Arbeit, sondern die Verantwortung im Job. Auch das rechtfertigt eine Gehaltsanpassung nach oben.

Überlegen Sie sich vor dem Gespräch mit Ihrem Chef, welche Aufgaben Sie gern übernehmen möchten und was Sie dafür qualifiziert. Überzeugen Sie Ihren Chef vom Nutzen für das Unternehmen, wenn er Ihnen zusätzliche Verantwortung überträgt.

Work-Life-Balance

Darüber hinaus können Sie auch neben der Arbeit einen Kick suchen und so für mehr Work-Life-Balance sorgen. Gerade auch die Freizeit bietet zahlreiche Möglichkeiten, eine solche Krise zu bewältigen, sich bspw. beim Sport körperlich auszupowern oder neue Projekte zu starten.

Warum Langeweile im Job (manchmal) gut ist

Langeweile im Job ist verpönt. Es schwingt immer der Begriff „Faulheit“ mit. Daher täuschen viele Arbeitnehmer Beschäftigung vor, indem sie ihre Arbeit erst kurz vor Feierabend abgeben, obwohl diese schon 2 Stunden vorher fertig war. Dabei kann es gut sein, manchmal etwas Leerlauf zu haben. Zwei Gründe, warum es nicht immer gleich Boreout sein muss, wenn Sie Langeweile haben:

Langeweile inspiriert.

Wer sich langweilt, findet die Zeit und Muße abzuschalten. Das fördert Kreativität. Wer auf eine Lösung konzentriert ist, bekommt oft einen Tunnelblick. Langeweile dagegen öffnet den Horizont.

Langeweile entspannt

Wer ständig unter Volldampf steht, findet keine innere Ruhe. Und das ist bekanntlich schlecht für Körper und Geist. Und mal ehrlich: Eine gepflegte Langeweile abends vor der Glotze macht so manchen Folgetag viel produktiver.

Die negative Seite der Langeweile

Eine Schattenseite hat die Langeweile aber dennoch: Gelangweilte greifen öfter zu Schokolade und Alkohol. Gelangweilte Mitarbeiter greifen besonders häufig auf der Arbeit zu Süßem oder beginnen (nach Feierabend) zu trinken. Die Schokolade würde gefühlt einen Kick geben, der Alkohol den Frust am Abend betäuben, nichts gemacht zu haben. Aber das muss kein Schicksal sein.

Burn-out. Welche Veränderungen machen Betroffene durch?

Der Begriff „Burn-out“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „ausbrennen“. Ausgebrannt, überfordert, erschöpft. So fühlte sich der Psychotherapeut Herbert Freudenberger, nachdem er lange Zeit über seine Kräfte gearbeitet hatte. Bis zu einem Punkt, an dem plötzlich nichts mehr ging. Freudenberger schrieb über seine Erfahrung, sein ausgebrannt sein, und prägte auf diese Weise den Begriff.

Burn-out, fast Jeder hat schon davon gehört oder kennt jemanden der es vielleicht schon einmal gehabt hat. Jemand der an Burn-out erkrankt ist, stößt damit jedoch häufig auf Unverständnis. „Jetzt stell dich nicht so an“, heißt es. „Unser Leben war früher viel härter als euer Leben heute“, hört man von der älteren Generation.

Über Kollegen, die sich aufgrund dieser Erkrankung arbeitsunfähig schreiben lassen, wird sich oft lustig gemacht. Sie werden als „Weicheier oder Mimosen“ bezeichnet. „Du musst Dir endlich einmal ein dickeres Fell zuzulegen“. Den Kollegen*innen wird sofort unterstellt, sie wären mit Ihrer Situation überfordert. Dabei wird nicht bedacht, dass Burn-out keine einfache Erschöpfung ist, die nach einer gut geschlafenen Nacht wieder überstanden ist.

Burnout ist eine totale Erschöpfung der geistigen, körperlichen und emotionalen Kräfte. Die Betroffenen haben keine Reserven mehr, auf die sie zurückgreifen können und die nach einem erholsamen Wochenende wieder aufgefüllt wären. Dabei ist es weder für Außenstehende noch für den Betroffenen selbst leicht zu erkennen, inwiefern dieser Erschöpfungszustand schon fortgeschritten ist.

Burn-out – was genau ist das?

Burn-out ist ein prägnanter Begriff. Menschen, die sich in unserer Leistungsgesellschaft chronisch überlastet, körperlich und emotional erschöpft fühlen, können sich mit diesem Begriff unmittelbar identifizieren. Burn-out wird in der Internationalen Classification der Erkrankungen (ICD-10) den Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen (Z00 – Z99) zugeordnet. Burnout gehört in der Deutschen Adaption ICD-10-GM zur Kategorie Z73 (Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung) als „Ausgebrannt sein“, gemeinsam mit dem Zustand der „totalen Erschöpfung“ zugeordnet.

Manche Symptome überschneiden sich mit den Beschwerden einer Depression. Zum Beispiel Antriebslosigkeit, Mutlosigkeit, Müdigkeit, das Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit. Es ist nicht zuletzt eine Frage der Perspektive: Wer sich betroffen fühlt definiert selbst, ob er seinen Zustand „ausgebrannt“ oder „Burn-out“ nennt.

Ursprünglich galt Burn-out als spezifische Problematik helfender, sozialer Berufe. Ausbrennen konnten demnach zum Beispiel nur Krankenschwestern, Sozialarbeiter oder Lehrer, die sich in ihrem Job für ihre Mitmenschen verausgaben. Es zeigte sich jedoch, dass Burn-out-Beschwerden in jedem Beruf und auch ohne erkennbaren äußeren Arbeitsstress entstehen kann.

Symptome des Burn-out-Syndroms

Die Symptome, die mit Burn-out-Erleben einhergehen, können individuell verschieden sein. Eine klare Definition von Burn-out anhand von Symptomen ist nicht möglich. Für Betroffene ist in der Regel auch weniger die Symptomatik als die vermutete Ursache entscheidend, etwa: „Ich fühle mich ausgebrannt, weil ich im Beruf zu viel Stress hatte“.

Symptome können sie sich auf mehreren Ebenen äußern: innere Befindlichkeit, körperliche Ebene, Verhaltensebene, berufliche Ebene und die zwischenmenschliche Ebene. Symptome treten meist auf mehreren Ebenen gleichzeitig auf.

Ebene der inneren Befindlichkeit

Es können Symptome wie emotionale Erschöpfung, wechselhafte und eine gedrückte bis depressive Stimmung erkannt werden. Der Betroffene ist angespannt, ungeduldig, gereizt, aber auch häufig weinerlich. Er kann aufgrund kleinster Auslöser völlig überreagieren und Beispielsweise in Tränen ausbrechen. Viele Menschen fühlen sich hilflos, kraftlos und ohnmächtig, etwas an ihrer Situation zu ändern. Sie empfinden sich als nutzlos, als Versager und haben deshalb Schuldgefühle sowie ein vermindertes Selbstwertgefühl.

Ein Kreis, der schwer zu durchbrechen ist. Es kann auch oftmals eine Beeinträchtigung der geistigen und kognitiven Leistungsfähigkeit festgestellt werden. Der betroffenen Person fällt es schwer, sich zu konzentrieren, oder sich Dinge zu merken. Entscheidungen werden verschoben, das Denkvermögen ist eingeengt und schematisch.

Die körperlichen Ebene

Es treten häufig chronische Müdigkeit auf oder ein Gefühl ständiger Erschöpfung und Schwäche. Dabei reagiert der Körper eines jeden Menschen unterschiedlich auf dauerhafte Belastung. Manche Menschen bekommen Muskelverspannungen, andere Magen-Darm-Probleme oder Schwierigkeiten mit der Atmung, bei anderen wiederum leidet das Herz-Kreislaufsystem (Schwindelgefühle, Ohnmacht). Bestehende Vorerkrankungen wie z.B. Asthma oder Diabetes können sich sogar noch verschlimmern. Durch die Schwäche des Immunsystems werden die betroffenen Personen auch anfälliger für Infektionskrankheiten wie Grippe. Zudem benötigen sie mehr Zeit für die Genesung. Auch können permanente Schweißausbrüche ein Symptom sein oder eine plötzliche Veränderung des Gewichts (extreme Ab- und Zunahme).

Die Verhaltensebene

Hier Reagieren manche Betroffene, häufig über oder impulsiv. In vielen Fällen wird der Konsum von Alkohol, Kaffee oder Zigaretten hochgeschraubt. Ebenso sind Fressattacken oder völlige Verweigerung zur Nahrungsaufnahme mögliche Symptome. Das Hungergefühl wird aufgrund von Stress einfach verdrängt. Ebenso können sich Risikoverhalten und Unaufmerksamkeit, zum Beispiel beim Autofahren oder bei sportlichen Aktivitäten, erhöhen. Deshalb sind Personen mit Burnout einem hohen Unfall- und Verletzungsrisiko ausgesetzt. Häufig geht die Motivation der Betroffenen verloren, sie büßen ihren Idealismus ein oder ihr Engagement für eine bestimmte Sache. Es macht sich Enttäuschung breit und Resignation. Sie sind desillusioniert. Oft sprechen Sie häufig das Gefühl von innerer Leere an.

Die Zwischenmenschliche Ebene

Von Burnout betroffene Menschen sind leicht reizbar, irritierbar und übersensibel, wobei sie häufig kalt und gefühllos, zynisch und unerreichbar wirken. Sie schaffen es nicht mehr, Empathie für andere Menschen zu empfinden und machen sie zu Objekten, denen sie eine negative Einstellung entgegenbringen. Dieses Misstrauen kann so weit gehen, dass sie sich von Kollegen verfolgt fühlen. Dabei sehen sie sich entweder in der Rolle des Opfers oder des Märtyrers. Dieses Verhalten bewirkt natürlicherweise eine Ablehnung der anderen Personen. Dadurch wiederum fühlt sich die betroffene Person in ihrer Wahrnehmung bestätigt. Es können Wutausbrüche folgen. Ebenso aggressives Verhalten im Berufsleben, als auch im familiären Umkreis. Dadurch werden meist Beziehungsprobleme hervorgerufen, die dann verstärkt bis zur Isolierung und sozialem Rückzug gehen.

Im Berufsleben

zeigt sich Burnout häufig durch eine zynische Einstellung gegenüber Kollegen oder Vorgesetzten. Dies kommt von der Unzufriedenheit der Betroffenen mit sich selbst. Sie haben das Gefühl, keine Anerkennung für ihre Leistung, die ihnen immer schwerer fällt zu bekommen. Ihre Produktivität nimmt ab und sie arbeiten nicht mehr so effektiv. Dieser verminderten Belastbarkeit folgt ein extremer Leistungsabfall. Die Person macht häufig Fehler, ihre Kreativität nimmt enorm ab, die Arbeitsmoral sinkt.

Phasenweise

Burnout tritt nicht plötzlich auf, sondern vollzieht sich in mehreren Phasen. Daher treten die Symptome zu Beginn der Erkrankung nicht extrem zu Tage. Sie sind kaum erkennbar dem Erschöpfungssyndrom zuzuordnen. So ist das erste Stadium lediglich dadurch gekennzeichnet, dass die Person einen erhöhten Leistungszwang hat und verbissen auf Erfolg aus ist. Dies kann im Umfeld des Betroffenen durchaus als Charakterzug gesehen werden.

Erst im vierten Stadium wird die Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen deutlich. Der Mangel an Schlaf, Ernährung, und Bewegung ist dermaßen hoch, dass mit der Zeit die Wahrnehmung eintritt, sich ausgebeutet zu fühlen.

Im achten Stadium wird die Veränderung dann erst für die Umwelt deutlich. Jede angebotene Hilfe wird als Kritik und Angriff gewertet, der Betroffene zieht sich mehr und mehr zurück, das soziale Netzwerk wird als lästig empfunden. Freunde und Kollegen bemerken in diesem Stadium die Veränderungen in Richtung Zynismus und Desillusionierung.

Im letzten Stadium tritt dann die völlige Erschöpfung ein. Hier sind geistige, körperliche und emotionale Kräfte auf dem Nullpunkt angekommen und der Zustand des Betroffenen ähnelt einer Depression.

Phasen eines Burn-outs

Herbert Freudenberger und seine Kollegin Gail North haben zwölf Phasen im Verlauf des Burnout-Syndroms identifiziert. Die Reihenfolge muss jedoch nicht wie in der folgenden Auflistung verlaufen:

  1. Drang, sich selbst und anderen Personen etwas beweisen zu wollen
  2. extremes Leistungsstreben, um besonders hohe Erwartungen erfüllen zu können
  3. Überarbeitung mit Vernachlässigung persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte
  4. Überspielen oder Übergehen innerer Probleme und Konflikte
  5. Zweifel am eigenen Wertesystem sowie an ehemals wichtigen Dingen wie Hobbys und Freunden
  6. Verleugnung entstehender Probleme, Absinken der Toleranzgrenze
  7. Rückzug und dabei Meidung sozialer Kontakte bis auf ein Minimum
  8. offensichtliche Verhaltensänderungen, fortschreitendes Gefühl der Wertlosigkeit, zunehmende Ängstlichkeit
  9. Depersonalisierung durch Kontaktverlust zu sich selbst und zu anderen Personen; das Leben verläuft zunehmend funktional und mechanistisch
  10. innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle durch Überreaktionen zu überspielen wie beispielsweise durch Sexualität, Essgewohnheiten und Drogen
  11. Depression mit Symptomen wie Gleichgültigkeit, Hoffnungslosigkeit, Erschöpfung und Perspektivlosigkeit
  12. erste Gedanken an einen Suizid als Ausweg aus dieser Situation; akute Gefahr eines mentalen und physischen Zusammenbruchs

Quelle: Wikipedia

Was tun, wenn?

Es ist nicht einfach, die Symptome zu deuten. Erst recht nicht für Freunde, Kollegen und Familie. Es gehört schon eine sehr ausgeprägte Selbstkenntnis dazu, um festzustellen, ab wann man sich selbst verändert und wann sich das nicht mehr gut anfühlt.

Selbst wenn man es bemerkt, ist es häufig so, dass man dies nur für eine „Phase“ hält, die bald vorbeigeht. Für Ärzte ist es noch schwieriger, das Burnout-Syndrom zu diagnostizieren, weil sie den Betroffenen meist noch weniger gut kennen. Daher ist es gerade für Kollegen, Freunde und Familie wichtig, sich mit den Symptomen auseinanderzusetzen. Aber auch die Personalabteilungen von Unternehmen sollten hier eine tragende Rolle spielen und Hinweise von Mitarbeitern ernstnehmen und diesen nachgehen. Es sollte sofort das Gespräch mit dem betroffenen Mitarbeiter gesucht werden und Maßnahmen ergriffen werden, die den vollständigen Ausfall des Kollegen abwehren.